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Stammer Jahrmarkt
Der erste Montag nach Simon und Juda gehört mit zu den Höhepunkten im Jahreslauf. Für Einheimische und viele Heimwehstammer ist bereits der Jahrmarktsonntag ein fester Termin. Verkaufsstände aller Art säumen die Hauptstrasse, die Tal- und die Bachstrasse in Oberstammheim.
Verlockende Düfte von Marroni, Grillwürsten und Pizza schweben über dem Menschengedränge. Die Vereine bieten ihre Leckerbissen an: Bölletünne, Raclette, Apfelküchlein, Chnoblibrot. Alle unsere Wirtschaften führen eine Jahrmarktsspezialität auf ihren Menukarten, so etwa Rehpfeffer, Bodenseefische oder Spatz in der Gamelle.
An den bäuerlichen Ursprung des Stammer Jahrmarktes erinnern heute nur noch Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen nebst einigen Ständen mit allerlei Werkzeugen und Geräten. Der Vieh- und Schweinemarkt ist schon vor einigen Jahren verschwunden. Vor dem Werkhaus lärmt die Autölibahn, und auch eine Schiessbude fehlt nicht. Auf dem Lindenplatz dreht sich das über 100-jährige Karussell zu den altvertrauten, blechernen Klängen seiner Orgel. Als sich die Besitzerin aus dem Geschäft zurückziehen wollte, wurde von den drei Jahrmarktsgemeinden Andelfingen, Ossingen und Stammheim im Jahr 1980 die Genossenschaft "Rössliriiti für alli" gegründet, um die ehrwürdige Reitschule samt Orgel, Pferdchen, Löwe und Elefant zu retten.
Heute gehören dieser Genossenschaft etwa 40 politische, Schul- und Kirchgemeinden an, dazu um die 450 Privatmitglieder. In geduldiger Kleinarbeit haben die Frauenvereine der Jahrmarktsgemeinden den samten Glitzerhimmel wieder zum Strahlen gebracht, und ansässige Handwerker haben die nötigen Restaurationsarbeiten ausgeführt. Ein Häufchen Idealisten betreibt im Ehrenamt die "Rössliriiti" an den drei traditionellen Märkten im Weinland und einem Dutzend auswärtiger Veranstaltungen.
www.roessliriiti.ch
www.vnosm.ch
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